Samstag, 31. Dezember 2016

Bonbon + Arschkarte = Isso


Nun ist es vorbei, das Jahr 2016.
Letzter Tag, heute...
Das Leben geht hier natürlich auch weiter.
"Isso!", würde der Grundschulkumpel sagen.
Das beschreibt's ziemlich gut.
Es gibt bewusste Entscheidungen, Pläneschmieden,
gute Vorsätze, gute und weniger gute Lösungen
und andere Dinge drückt einem das Leben einfach aufs Auge oder
schlägt sie einem ins Gesicht.
Da mach'ße nix dran.
Isso.
Manchmal hat man Glück und kriegt ein Bonbon.
Andermal zieht man die Arschkarte.
Wenn ich mir die Mühe mache
und mal ganz ehrlich drüber nachdenke,
was nur allein in den letzten 24 Stunden alles hätte schiefgehen können,
komme ich meistens zu dem Schluss,
dass es uns unerhört gut geht.
Wir stehen hier sozusagen an der Bonbontheke.
Da ist es aber auch nicht verwunderlich,
dass einen die Arschkarten des Lebens völlig unverhofft treffen.
Wer würde auch damit rechnen...
an der Bonbontheke...
Isso.
So waren dann eben auch die letzten Wochen.

 Arschkarte:
 Zunächst hatte ich immernoch mit meiner "Psychokrätze" im Gesicht zu kämpfen.
Sehr unschön.
Hausarzt: "Kommt von alleine, geht von alleine,
tun Sie mal was für Ihr Immunsystem..."

Ganz super.
Habe dann eine modische Lösung des Problems gefunden.
Schaut mal hier:


Ihr möchtet jetzt wissen, ob ich wirklich so auf die Straße gegangen bin, ne?
Vielleicht habt ihr mich einfach nicht erkannt?
Nein.
Ehrlich?
Mir fehlte der Mut.

Dann doch zum Hautarzt.
"Wir nehmen eine Probe,
und in der Zwischenzeit tun Sie mal was für Ihr Immunsystem
und außerdem schmieren Sie das hier drauf."


Auch toll.
Für's Immunsystem, meine ich.
Cortison in my face.
Half aber ganz schnell.
Wenn mir nochmal ein Arzt etwas über mein Immunsystem erzählt,
dem schmeiß' ich meine Orangenschalen ins Kreuz.



Habe beschlossen, auf weitere Erkrankungen jeglicher Art
zu verzichten.
Ich will die einfach verpassen.
So wie...
neulich den Bus,
Weihnachtskarten schreiben,
Club 27.
 


Bonbon:
Immerhin habe ich "was für mein Immunsystem" getan.
Zumindest, was die Nahrungsaufnahme angeht.
Ich habe ja immer mal so Geistesblitze:
"Ab jetzt bin ich Veganer".
Was bei Kleidung, Möbeln, Kosmetik kein großes Problem ist,
gestaltet sich auf dem Teller anders bis schwierig.
Bisher habe ich einfach nur viel dazugelernt.
Zum Beispiel, dass ich an der Ausschließlichkeit,
die ich mir selbst von jetzt auf gleich auferlege,
schnell scheitere.
 Aber natürlich auch, wie leicht sich Butter, Ei, Milchprodukte
ersetzen lassen,
wenn man denn richtig eingekauft hat.
Deshalb versuche ich gerade eine für mich neue Herangehensweise:
Langsam.
Nicht über's Knie gebrochen.
Und siehe da:
ich habe in den letzten Wochen kaum Fleisch gegessen.
Wenn ich mich mit jeder Mahlzeit neu entscheide
und nicht gleich ein Lebensmotto draus mache,
scheint das besser zu klappen.
Also...
gute Angewohnheit, statt guter Vorsatz.
Find ich ganz gut.
Heute Abend werde ich mir aber den Bauch mit Mamas alljährlichem
Schaschlik vollstopfen.
Isso.

Bonbon:
Tja und dann war da die Vorweihnachtszeit.
Der Gatte hatte frühzeitig Urlaub und konnte an diversen
Schulveranstaltungen,
Ausflügen, Adventsfrühstücken, etc. teilnehmen.
Das Geschenk, das ich für die Klassenlehrerin besorgt habe,
haben also andere überreicht.
Isso.


Bonbon:
Bei Flummi war nämlich Weihnachtsgeschäft angesagt.
 Roman oder Krimi?
 Bar oder EC?
Darf ich Ihnen das als Geschenk verpacken?
Weihnachtlich?
Rotgold?
Blausilber?
Weihnachtseulen?
Weihnachtselche?
Getrennt?
Zusammen?
Wir sind auch Heilig Abend bis 13 Uhr noch hier.
Arbeit, eben.
Der einzig echte Buchhandels-Lacher war ein schlichter Versprecher am Telefon,
als eine Kundin bei mir Peter Wohllebens
"Die Gefühle der Türe" bestellen wollte.
Eindeutig ein ü zuvül.
Will man der Aussage der Kundin Glauben schenken,
- und ich wüsste nicht, warum man daran zweifeln sollte -
geht es der Türe gut.
Wie es um die "Gefühle der Tiere" gestellt ist,
soll nachlesen, wer will.

Apropos Tiere.
Arbeit bedeutet auch Arbeitskollegen
und die ein oder andere Hunderunde war demnach auch dabei.

 Hinweg: Spikey voraus!


Rückweg: warten auf den Hund.
Erinnert mich immer wieder an die Zeiten,
in denen das Kind mit dem Laufrad unterwegs war.
Isso.

Arschkarte:
Ein Todesfall in der Familie.
Vorweihnachtszeit...

Bonbon:
Ebenfalls schon in der Vorweihnachtszeit eingerichtet:
Die neue Lese-Ecke !!!!

 Das Häkeldeckchen auf dem Kopfteil musste sein,
sponsored by Mom
und erinnert mich stark an den Kurzurlaub in
"Maukes Huus".
Urlaub Zuhause.
Funzt.

 Bonbon:
Weihnachten gefeiert.
Arschkarte:
Da der Ullige nix Besseres zu tun hatte,
als über die Feiertage nochmal so einen richtig fetten
Erkältungshusten auszupacken
und deshalb die Verwandschaftsweihnachtsfeier schwänzte,
luden wir gestern die ganze Mischpoke zum
Weihnachts-Nachfeiern ein.
Bonbon:
 Mit Monster-Stuten ...
... aus jeweils 1 kg Mehl.
Die treue Küchenmaschine musste schwer ackern,
hat aber - wie immer - gegen den Blob gewonnen.
Brav.
Es blieb auch tatsächlich was für's Abendbrot und Frühstück übrig.

Und zum Schluss,
aus der Arschkartenabteilung...
...Kater noch nicht wieder aufgetaucht.
Isso.
Zum Heulen.



Ich wünsche Euch allen und Euren Lieben einen guten Rutsch.
Feiert schön,
was auch immer Ihr darunter versteht
und startet gut ins Neue Jahr.
Wir seh'n uns 2017 an der Bonbontheke.


Schöne Zeit !

;O)

Mari
















Sonntag, 18. Dezember 2016

Katzengejammer


So, nun kommt Weihnachten mit großen Schritten auf uns zu.
Die vierte Kerze brennt,
eine Weihnachtsfeier jagt die andere,
aber hier will nicht so richtig Stimmung aufkommen.
Der Kater ist weg.
Die ihm verhassten Hunde des Hausbesitzers durften/konnten nicht mehr in den Hausflur,
das sorgte für Ruhe.
Er bekam eine Katzenklappe ins Kellerfenster,
durch die er auch munter rein und raus marschierte und seit Donnerstagmorgen ist er weg.
Kam zum Frühstück,
haute wieder ab,
und weg.
Die Nachbarschaft ist informiert,
die Leute haben schon in Kellern und allen möglichen Schlupflöchern gesucht,
weg.
Ich muss mir immer wieder sagen, dass das Rumheulen nichts nutzt,
ich weiß nicht, wo er steckt,
er ist nicht hier,
ich kann ihm nicht helfen.
Aber ich habe viel Fantasie
und das ist, gelinde gesagt, große Kacke.





Mistvieh, verdammtes.
 Ich stell' dir jetzt Futter raus.



Freitag, 9. Dezember 2016

Macht Ihr mal ...


... alleine weiter.

Ich klinke mich aus,
schon seit Dienstagnachmittag habe ich die Bude nicht mehr verlassen.
Auf beiden Arbeitswegen so richtig schön
bis auf die Knochen durchgefroren,
Tadaaaaaaa,
Rückfallfieberhustschnupfrotz
und
Schluss.





Der Erfolg der selbstgewählten Quarantäne:
Kurzfristig gelernt, Dinge zu delegieren.
Kurzerhand die Strippen von hier aus gezogen.
Kurzzeitig eingesehen,
dass man die meisten Zusagen auch noch nachträglich absagen kann,
ohne dass die Welt untergeht
oder sich die Menschheit enttäuscht von mir abwendet
und siehe da:
Fieber weg,
Halsschmerz weg,
nur noch ein wenig Schnupf und Hust.





Immer schön langsam.
Die Arbeit läuft ja nicht weg und wenn doch?
Na, dann winke ich ihr doch zum Abschied freudig Goodbye.
Soll sie doch bleiben, wo der Pfeffer wächst.


 Und wer sagt,
dass zum Lebensglück geputzte Fenster gehören?
Ich kann da noch prima durchgucken.






Erstaunlich, wie sehr der Entschluss,
einfach nicht mehr vor die Tür zu gehen,
den Alltag entzerren kann.
Wie viel Zeit man plötzlich hat,
wenn man nicht beim ersten Anzeichen von Wohlbefinden
irgendwo hinrennen und besorgen, regeln, begegnen muss.








 
Nächste Woche irgendwann,
gibt's ein paar wenige Termine und
Laden ist dann auch wieder angesagt.
Bis dahin:
bleibt tapfer,
gehabt Euch wohl,
bestellt schönen Gruß,
 weiter so,
macht Ihr mal.

Ich mach nicht mit.

Schöne Zeit !

;O)

Mari

Freitag, 2. Dezember 2016

Tagebuch 02.12.16

Sofa, Tablet auf den Knien,
Kissen im Rücken,
Bettdecke everywhere.
Bis gerade durchgehalten.
Heute morgen das Arschloch von einem Haushalt in Gang gebracht,
das Kind instruiert, denn ich musste vor ihm los und
kam erst nach ihm zurück,
Buchhändlerzeugs gemacht,
Essen gekocht,
Hausaufgaben und Rechenübungen begleitet,
ein Schläfchen im Schlafzimmer wegen Baulärm abgebrochen,
ein Nickerchen auf der Couch gemacht,
ein Paket verschickt,
Katzen- und Menschenfutter eingekauft,
schweren Herzens eine Einladung ausschlagen müssen,
denn weder der Gatte noch ich werden morgen Abend in der Lage sein,
Geburtstag zu feiern,
Tee gekocht,
Jogger an.
Der Gatte holt noch das Kind vom Training,
dann stellen wir die Thai-Box in die Mikro.
Ich plädiere noch für eine Folge Star Trek
"Kennen Sie Tribbles?".
Paracetamol einwerfen,
Ende.
Morgen wieder Laden.

Grüße vom Bazillenmutterschiff.


Schöne Zeit !

;O)

Mari



Donnerstag, 1. Dezember 2016

Tagebuch-Titelbild 01.12.16


Alltag.
Immer wieder wunderbar.
Harhar...
Ich wache mit denselben Halsschmerzen auf,
mit denen ich gestern schlafen ging.
Der Unterschied:
Der Gatte ist nicht da.
Gestern ausgeflogen, Dienstreise.
Auch mit Halsschmerzen.




Also auf, fertig machen, Kind zur Schule peitschen,
vorher erstes "Törchen" öffnen,
einkaufen.
Ich möchte so schnell wie möglich wieder zurück sein.
Die Kälte hat mir gestern nicht gut getan.


 Hausflur putzen


Große Pause: dem Kind Schmerzmittel hinterhertragen.
Auf dem Schulweg tat der Knickfuß wieder unerhört weh.


Ich finde überall Waffen ...
Wäsche waschen


Also beim Baumschmücken müssen wir dieses Jahr aufpassen.
Ich habe die obligatorische Kugel des Jahres bereits zerdeppert.





Kaffee
mit aufgeschäumter Milch.
Kann mir zufällig mal jemand verraten, warum sich
meine Sojamilch plötzlich nicht mehr aufschäumen lässt?
Ist doch Beschiss!
Ich telefoniere noch mit meiner Mutter,
dann breche ich zusammen.
Schlafen.
Fieber steigt.
Kind kommt nach Hause,
zum Glück gibt es noch Reste vom gestrigen Abendessen.
Hausaufgaben,
üben,
dann wieder Couch.




 Ingwertee, Ingwerwurzel zum knabbern gegen Halsschmerzen,
Taschentücher, Buch und das alles im Jogginganzug.
War an sich ne gute Idee, find ich.

Der Gatte hat derweil seinen Arbeitstag hinter sich gebracht und
nutzt die Zeit bis zum Heimflug.
Kulturprogramm im Museum...
 

 Ich bin ein wenig eifersüchtig und sage ihm,
er möge mir Spock doch bitte mitbringen.

Kind hockt sich vor die Playstation,
dann schellt das Telefon.
Rufnummer unbekannt.
Ich höre fürchterliches Schreien, Kreischen, Weinen.
Erst halte ich das für einen Scherzanruf,
denke noch:
Ach, sowas gibt es noch?
Doch dann erkenne ich die Stimme des Grundschulkumpels.
Er führt sich auf, 
als stünde der Leibhaftige hinter ihm.
Ich muss ihn erstmal anmotzen,
er solle tief durchatmen und sich beruhigen,
ich verstehe nämlich kein Wort.
Wo bist du?
Zuhause.
Warum weinst du?
(Die Sirene legt wieder los...)
Ich blute, ich blute und keiner ist Zuhause!!!!
Wo blutest du?
Mein Finger mein Finger!!!!
Was ist passiert.
Ich bluuuuute!!!! Der Legostein!!!! Der ging nicht ab!!!!
Mein Fingernagel!!!!
-autsch-
Du gehst jetzt in die Küche und holst dir ein Küchentuch.
heul
Bist du in der Küche?
heul
Was?
Bist du in der Küche?
Warum?
Hol dir ein Küchentuch, wickel das um den Finger und
drück es feste drauf, damit es aufhört zu bluten!
Küchenpapier?
Ja.
Ok.
-kram-
(Ich fuchtel mit dem freien Arm rum, der Sohn versteht und
 hat sich schon mal in Schuhe und Jacke geschmissen.
Kurz drauf  ist auf dem Weg nach draußen. Ich bin da noch nicht so weit...
... Jogginganzug...)
Du bleibst jetzt in der Küche und guckst aus dem Fenster. Der Grundschulsohn kommt zu dir. Ich komme gleich nach. Ich stelle den Hörer mal laut. Wo ist deine Schwester?
Noch in der Schule.
Deine Mama arbeitet heute, das weiß ich. Wann kommt Papa?
Ich blute, Mari, ich blute !!!! Das ist so viel!!!
Am Finger blutet man immer viel. Stell dir vor:
da fließt Blut rein und muss auch wieder zurück.
Egal wo man sich da verletzt, das blutet stark.
Welcher Finger blutet überhaupt?
Der Daumen.
Unterm Nagel?
Ja! Erst hat das nur weh getan, dann wurde das heiß und rot und dann....
... Ich bluuuute!!!! 
Drückst du das Küchenpapier drauf? 
Ich kann nicht!
Warum nicht?
Ich hab doch das Telefon in der Hand...!
Öhm... Wir legen auf, ich zieh mich an, bringe Verbandszeug mit und dann
sehen wir weiter. In Odnung?
Ok.




Dass Kinder manchmal übertreiben, war mir klar.
ETWAS mehr Blut hätte ich allerdings schon erwartet.
Ich wickle ihm einen dramatisch wirkenden Pflasterverband um den Daumen,
lasse ihm den Grundschulsohn zur Beruhigung da
und hau wieder ab.
Ich geh am Stock.
Wäsche muss noch aufgehängt werden.
Die Kinder melden sich, der Papa ist nur 10 Minuten nach mir eingetrudelt.
Wollen aber noch zusammen bleiben.
Abendessen machen
Kind wieder abholen, mittlerweile ist es dunkel.
Kind zum Duschen nötigen.
Abendessen.
Hähnchen, auf vielfachen Wunsch eines Einzelnen.
Noch ein bisschen Kopfrechnen,
Zähneputzen,
ab ins Bett.
Und dann kommt der Gatte doch noch,
bevor das Kind eingeschlafen ist.
Mr. Spock konnte er mir nicht mitbringen.
Das finde ich sehr enttäuschend.
Allerdings...
...kam er mit gebührendem Ersatz nach Hause.

"Kennen Sie Tribble?"


Wir haben jetzt einen.

:D


bnkljihoijnvm lkklnnnnnnnnnnnnnnnnn

*mit dem Kopf auf der Tastatur eingeschlafen*

Gute Nacht

und

Schöne Zeit !

;O)

Mari



Donnerstag, 24. November 2016

Nicht für möglich gehalten...

Mittagessen vorbei,
Kind und Kumpel zappeln vor ihren Hausaugaben rum.
Es ist schier unerträglich.

Mari:

"Du!
(zeig auf den Grundschulkumpel)
Du hältst jetzt deine Füße still
und packst das blöde Furzklavier weg und...
Du!
(zeig auf das Kind)
Du nimmst jetzt endlich den Bleistift aus der Nase!
Schreibt!!!"

Hätte ich nicht für möglich gehalten,
dass ich mal sowas sagen würde...



Schöne Zeit !

;O)

Mari

Sonntag, 20. November 2016

Superlativ

Lernwörter üben.
Ich gebe vor,
Kind buchstabiert
und hüpft dabei im Takt der Buchstaben durchs Wohnzimmer.
Lernwörter verursachen mitunter
exzessiven Bewegungsdrang.

Mari:
"grüßen"

Kind:
"g-r-ü-ß-e-n,
klein! (geschrieben)"

Mari:
"Wie wird dann der Gruß geschrieben?"

Kind:
"G-r-u-ß,
groß!"

Mari:
"Letztes Wort..."

Kind:
"Ich weiß!"


Mari:
"...gut"


Kind:
"g-u-t,
klein,
fertig!"

*will wegrennen*

Mari:
"Mooooooment...
gut ist richtig.
Aber wie wird das gesteigert?"


Kind
stutzt, hüpft, grinst:

"gut - sehr gut - perfekt!",

und haut ab.

 
Hm.
Nicht ganz doof.
Da könnte er sich zumindest noch mit rausreden...

:D



Schöne Zeit !

;O)

Mari




Freitag, 18. November 2016

Do legst di nieder

So lautet der Plan.
Familie Mariönkes zieht sich zwecks
Wundenlecken fürs Wochenende in ihre Höhle zurück.
Wir gehen allesamt am Stock,
pfeifen aus dem letzten Loch,
sind durch.
Mir wächst ne Psychokrätze im Gesicht.
Ein schöner, kleidsamer, ovaler Ausschlag
auf der linken Wange.
Ein "Schönheitsmal", sozusagen.
Aussitzen,
warten bis es wieder verschwindet,
meint der Doc.
Nicht so stressen lassen.
 Und aufs Immunsystem achtgeben.
Das scheint nämlich im Eimer zu sein.
Kaputt gegangen.

Also: Buch her.

Und gute Nacht.

Schöne Zeit !

:O(

Mari



Donnerstag, 17. November 2016

Mit Ansage



"Ich werde krank.",
behauptete das Kind gestern Abend
und behielt Recht.
Als der Gatte mich heute Nacht wachstupste,
war schon klar, was mich erwartete.
Fieberthermometer, Fiebersaft, Nasenspray,
Halsschmerztablette und
Mari zieht mit ihrem Bettzeug auf die Matratze unterm Hochbett um.
Das Metallgestell des Bettes quietscht und knarzt fürchterlich.
Ich mache mir eine geistige Notiz:
"WD40... "
quietschknarz
Nach gefühlten Stunden,
gegen 2 Uhr nachts.
"Mama, eigentlich geht es mir gerade richtig gut!"
"Das ist schön, dann schlaf jetzt!"
"Ich bin aber hellwach!
Stellst du mir ein paar Matheaufgaben?
Das soll helfen, wenn man nicht schlafen kann."
"Möglich. Das hilft vielleicht dem, der rechnen soll aber bestimmt nicht dem,
der sich die Aufgaben ausdenken muss."
"Oh."
"Mach einfach das Licht an und lies etwas..."
"Ah! Gute Idee!"
kram wühl raschel umblätter
quietschknarzquietschknarz
*DenkanWD40!*...
"Ach guck mal! Das ist eines meiner Lieblings-Micky-Maus-Hefte!
Das ist ja schon von 2013...
Da bauen sich Tick, Trick und Track ein Schiff.
Also kein echtes, eins mit Rädern und einem Motor von Hernn Düsentrieb..."
*beugt sich zu mir runter und wedelt mit dem Heft*
"Guck!..."
"Meh.... Neeeee... 
ICH will Ruhe halten, nicht lesen.
Brille hab ich auch nicht auf und dunkel ist es hier unten auch..."
"Ach so ... "
quietschknarz
WD40 !
"... auf jeden Fall finde ich die Geschichte super.
weißt du, warum?"
"Hmmmm mmhhh? grummel"
"Ich habe da einen Schreibfehler entdeckt.
Statt "Schiff" steht da "Scheff"."
"Mhm... Hm?"
 "Scheff!"
quietschknarz
WD40 !
"Und du bist sicher, dass nicht der Chef gemeint ist?"
"Nein. Die reden über das Schiff..."
"Aha. Naja. Druckfehler... kommt vor..."
"Ja. Vielleicht hat das jemand geschrieben,
der noch nicht richtig Deutsch kann..."
"Öhmm.... ja. Wer weiß."
"Der Grundschulkumpel sagt auch immer,
dass er nicht richtig Deutsch kann, weil er kein Deutscher ist.
Voll der Blödsinn...
... wenn ich einen Fehler mache, dann bin ich zu doof.
Wenn DER einen Fehler macht, sagt er, das liegt daran,
dass er kein Deutscher ist! 
Alter....
voll die Ausrede...."
"Ist gut jetzt.
Lies noch was oder schlaf..."
"Ok., das Heft noch, dann mach ich Licht aus."
quietschknarz
WD40 !
grummelknurr 

"Sag mal, war das dein Bauch ???"
"Joaaaa ich glaub, ich krieg Hunger..."

Krieche in die Küche,
schmeiße dem Kind zwei Toasts ins Bett,
quietschknarz
WD40 !
knusper knusper krümel
Licht aus.
Schnarch.
Um 6 Uhr kratzt der Kater an der Tür und will eingelassen werden.
Ich schlepp mich zum Lesen auf die Couch.
Das Kind pennt bis 9 Uhr. 
"Tag der ruhigen Kugel."
Aber nicht vergessen:



Schöne Zeit !

;O)

Mari



P.S.: Das ist KEIN Werbepost.
Das ist eine Überzeugungstat!

Mission was possible

Stadtteilrallye?
Check.
Mal kurz über den Nieselregen geflucht
aber rückblickend hatten wir echt noch Glück.
Der ganze Stadtteil war in Alarmbereitschaft.
Die Kinder suchten, erfragten und fanden Hinweise in
Apotheke, Atelier, Fahrradladen, Schuhgeschäft,
Blumenladen, Bastelgeschäft, Zahnarztpraxis, Bücherei
und alle haben super mitgespielt.
Kinder und Erwachsene.
Mit größtem Einsatz unser Zahnarzt.
Allemann rein ins Wartezimmer,
Türe zu
und dann beantwortete er den Kindern die Frage auf ihrem Zettel:
"Was sind 6-Jahr und 12-Jahr-Molaren?".
Die Information über die Molaren,
die man dann "Weisheitszähne" nennt,
lieferte er gleich freihaus mit.
Ich hab schon nachgefragt.
Das Kind konnte wiedergeben,
was der Doc erklärt hat.
Toll!
Wie lang Schuhgröße 48 in cm ist,
haben wir hingegen beide wieder vergessen.
Schaufensterfragen zum Fahrradladen und Kunstatelier waren schnell beantwortet.
Im Bastelgeschäft bekamen die Kinder mehrere Rechenaufgaben,
deren Ergebnisse sie notieren mussten.
Im Blumenladen dann den Hinweis:
"Ruft an!"
Und eine Euromünze.
Kurze Ratlosigkeit,
doch irgendjemand kam von
"Welche Telefonnummer denn???"
tatsächlich auf die Lösungen der Matheaufgaben.
6 Viertklässler drängelten sich um die Telefonsäule.
Der kleine Bruder des zweiten Geburtstagskindes hatte da keine Chance,
den nahm ich mir zur Seite.
Telefonieren will gelernt sein...
Zuerst den Hörer abnehmen...
Dann Geld einwerfen...
Dann wählen...
Nicht umgekehrt und es funktioniert auch besser,
wenn nur einer die Nummer diktiert,
statt fünf durcheinander...
Während die Großen sich also mit dem öffentlichen Apparat herumschlugen,
warteten der kleine Bruder und ich ganz gelassen auf ihren Anruf.
Allein für die entgeisterten Blicke in unsere Richtung,
als wir ihnen den nächsten Hinweis durchs Handy durchgaben,
hat sich der ganze Aufwand gelohnt.
Dass sich der kleine Bruder bei einem Riech-Ratespiel in der Apotheke
das Glasfläschchen mutig ins linke Nasenloch gesteckt
und den darin befindlichen Pfeffer bis ins Hirn eingeatmet hatte,
war dann vergessen.
Zu meiner Beruhigung:
auch dem Apotheker war nicht klar,
dass man so flott von Pfeffer Nasenbluten kriegen kann...
Habe mich bei dem Zwerg mehrfach für meine Unachtsamkeit entschuldigt.
Alles wieder gut.


In der Buchhandlung mussten sie eine Bestellung abholen.
Eine beeindruckend große Faltkarte.
In der Bibliothek gab es mit dem Planquadrat,
in dem sie den "Schatz" suchen sollten, den letzten Hinweis.
Die Bitte des Bibliothekars,
bis zu seinem Feierabend noch ein bisschen zu warten,
damit er auch auf Schatzsuche gehen könne,
wurde geflissentlich überhört.
Und jetzt muss ich mich mal selbst loben.
Am Vormittag der Rallye fiel mir nämlich (zwar reichlich spät)
aber doch noch siedendheiß ein,
dass es bereits stockdunkel sein würde,
wenn die Kinder ihren "Schatz" suchen sollten.
Im abgelegenen Park...
auf dem Kinderspielplatz...
der ja jetzt leider schon auf der Karte eingezeichnet war...
Meine erste Reaktion auf diese Erkenntnis war:
"Mist, wo kriege ich jetzt auf die Schnelle 7 Taschenlampen her?",
doch bei genauerer Betrachtung des Problems kam ich auf
DIE Lösung schlechthin.
"Der Schatz" musste leuchten.
"Schatz" bestand mal wieder aus Süßigkeiten und Nippes,
sieben mal in wasserdichte Folie verpackt.
Der Clou:
Knicklichter aus dem Billigladen.
Die strahlten in den dunklen Gebüschen wie
Positionslichter auf einer Landebahn.

Dann endlich Pizzaessen beim Kumpel.
Alle hatten gehörigen Appetit.

Fazit:
Die Rallye war ein voller Erfolg für alle Beteiligten.
Und für mich im Besonderen,
denn nachdem ich ein paar Tellerchen und Gläser in die Spülmaschine
und ein müdes Kind warm geduscht und ins Bett gesteckt hatte,
hatte ich Feierabend.
Das ist längst nicht nach jeder Geburtstagsfeier so...



Schöne Zeit !

:O)

Mari


Montag, 14. November 2016

To do to do to do...

Morgen, Kindergeburtstag.
Stadtteilrallye.
Die Planung steht.
Also...
in der Theorie....
Praktisch habe ich noch eine unendlich lange To-Do-Liste.
Fängt an beim Einkauf für den Geburtstagskuchen
und endet bei der Unterbringung der Hinweise in diversen Geschäften o.ä.
An so profane Dinge wie:
"Geburtstagstisch decken"
"putzen"
habe ich noch nicht einen einzigen Gedanken verschwendet.
Dennoch:
eine klitzekleine Frist habe ich noch.
Die Zeit, in der der Ullige gleich zuhause ist.
So lange, bis er sich zum Training verabschiedet.
Spätestens dann wird mich die Hektik einholen.
Dann wird's allerhöchste Eisenbahn.
Schockiert mich das?
Nö.
Wundert mich nur ein wenig.
  Wie immer gab es Dinge,
die dringlicher waren.
So ist das eben.
Die Sache mit den Prioritäten...
Morgen, um 15 Uhr,
kommen also die Kinder.
Ich wage mal eine Prognose:
bis dahin wird ein Geburtstagskuchen fertig sein
und wir werden uns auf den Weg zu einer Stadtteilrallye machen.
Wie gut ich vorbereitet sein werde?
Tja.
Fangen wir also einfach an und
arbeiten Punkt für Punkt auf der Liste ab.
Was geht, das geht.
Was nicht, kann gehen.


Schöne Zeit !

;O)

Mari