... alle Miteinander!
Kommt gut rüber und rein,
behaltet Freunde, Familie, Sinne und Nerven beieinander,
bleibt gesund
und macht, so gut Ihr könnt,
immer das Beste aus dem,
was der Tag Euch bringt.
Grüße aus dem Pott!
Schöne Zeit!
:0*
Mari
... alle Miteinander!
Kommt gut rüber und rein,
behaltet Freunde, Familie, Sinne und Nerven beieinander,
bleibt gesund
und macht, so gut Ihr könnt,
immer das Beste aus dem,
was der Tag Euch bringt.
Grüße aus dem Pott!
Schöne Zeit!
:0*
Mari
Die Kirchenglocken läuten zum ersten Mal um sechs.
Seitdem bin ich wach.
Ich bin sicher, es gibt ein Schäfchen der Gemeinde,
das besitzt keine Uhr
und ist auf den frühen Glockenschlag angewiesen.
Dieses Schäfchen ist froh
zu wissen, wie spät es ist...
Sonntags... Heiligabend... um sechs...
Ich hege diese Vermutung schon eine gewisse Zeit lang
und frage bei Gemeindemitgliedern nach.
Ich hab noch niemanden ohne eigenen Wecker getroffen.
Ich wurde allerdings schon gefragt:
"Ja, wäre dir der Muezzin lieber?"
?
Wie jetzt?
Möööp!
Thema verfehlt.
Ich übe keine Religions-, Sozial- oder Sonstwaskritik.
Das hier ist das schnöde Genörgel einer müden Frau.
Das Witzigste an der Bimmelei
ist der Schlag zur halben Stunde.
Dong!
Halb.
Halb was?
Tja, wohl gerade nicht aufgepasst, wie?
Pech gehabt.
Des Rätsels Lösung folgt in 30 Minuten.
Als ich klein war, bimmelten die Glocken
tatsächlich noch jede Viertelstunde.
Um Halb mit Stundenschlag vorab.
Das wurde abgeschafft.
Zu laut.
Heißt nicht, dass die Glocken jetzt leiser bimmeln.
Halt nur seltener.
Es ist auch nicht so einfach,
ich behaupte mal, fast unmöglich,
im Stadtgebiet nicht im Dunstkreis eines Glockenturms zu wohnen.
Hintenraus hört man zum Beispiel schon die nächste Kirche.
In der alten Wohnung hatten wir die Katholiken,
jetzt bimmeln Protestanten für uns.
Und da haben die Leute Angst vor Chemtrails...
Was soll's.
Reg dich ab,
ist Weihnachten, jetzt.
Das war gestern ein anstrengender Tag.
Er begann für mich gegen 7 Uhr.
Essensplan für die Feiertage erstellen, Einkaufsliste schreiben.
Habe mir vorgenommen, im nächsten Jahr
wieder alles auf den letzten Drücker zu machen.
Man hat den Kopf länger frei und
setzt dann Prioritäten.
Das Mannsvolk kroch erstaunlich früh aus der Koje.
Den letzten Weihnachtsschmuck aus dem Keller gekramt, bissken Wäsche.
Der Einkauf unterschied sich kaum von anderen Samstagseinkäufen.
Es war nur unbedeutend mehr Betrieb.
Mein Dank gilt allen,
die sich schon Freitag abgemüht haben.
Im Schwimmbad war es da nämlich auch schön leer.
Hatte ich das erwähnt?
Milchreis gekocht und mich dran überfressen, Mom besucht.
Geheime Besorgungen für sie erledigt.
Wieder Zuhause: Linsensuppe gekocht, Tannenbaum geschmückt
(diesmal, auf ausdrücklichen Wunsch eines Einzelnen, in rot und silber)
und mit allemann
Das Leben des Brian geguckt.
Heiapopeia.
Heute werde ich mit dem Kind zusammen Omma besuchen,
während der Gatte das Christkind spielt.
Frühzeitig Bescherung,
damit noch Zeit zum Spielen bleibt.
So der Plan.
Schöne Weihnachten, Euch allen!
Schöne Zeit!
;0)
Mari
Wo ist die Woche hin?
Ich fühle mich beraubt.
Das Kind schläft nun endlich
in seinem neuen Bett.
Der falsch gelieferte Lattenrost wurde auch abgeholt.
Gestern.
Man höre und staune.
Hat sich nett eingerichtet, der Ullige.
Seit heute hat er auch einen Chefsessel für den Schreibtisch. Weil er so gern drauf sitzt,
hat er ihn sich vorhin ins Wohnzimmer gerollt.
Des Menschen Wille...
Der Gatte klagt hin und wieder über Rücken.
Der Hexenschuss hatte es in sich.
Mom ist nach wie vor in der Reha, Verlängerung ist beantragt.
Und ich?
Ich hatte meinen Arzttermin.
Der Bericht aus der Radiologie war da.
Mein Doc meint, von allen möglichen Ursachen für meine Schmerzen,
habe ich mir die beste ausgesucht: Haltungsschaden.
Woher das kommt?
Zu wenig Bewegung?
Muskulatur nicht kräftig genug?
Der Schulterschiefstand könnte daher rühren,
dass mein linker Arm seit drei Jahren eine dumme Schonhaltung einnimmt.
Da, wo das Handgelenk gebrochen war.
Das kommt hin, da reagiere ich allergisch drauf,
wenn mir jemand an den Knickearm will.
Doc meint, wenn ich das Problem offenen Auges
und mit vernünftiger Beharrlichkeit angehe,
bin ich meine Schmerzen ruckzuck wieder los,
denn es sind weder Nerven, noch Gefäße in Gefahr.
Beruhigend,
denn nun rechne ich nicht mehr mit einem plötzlichen Tod,
sobald ich den Kopf einmal hektisch bewege.
Das Knacken wird verschwinden, wenn die Muskeln stark genug sind.
Wenig dramatisch, das Ganze.
Das doofe ist:
Die Schmerzen sind respektlos genug, einfach zu bleiben.
Aber ich werde ihnen den Garaus machen.
Physio ist angeleiert und
ich turne mir, wo immer es geht,
den Rücken stark.
Heute war ich u.a. mit dem Kind schwimmen.
Sollte mir morgen alles weh tun,
erinnert mich bitte daran.
Das war ziemlich anstrengend,
nach so langer Zeit des Schleichens.
So.
Zu müde.
Kann nicht mehr, gute Nacht!
Schöne Zeit!
;0)
Mari
P.S: Tannenbaum 2017: check.
Advent, Advent...
Besinnlichkeit im Hause Mariönkes.
Heute Vormittag habe ich Mom besucht,
es geht bergauf,
die Stimmung ist ganz gut.
Wieder Zuhause,
mich zwischen hier und dort herumgeschleppt.
Das Kind zündet die dritte Kerze an
und holt das alte Roulette-Spiel heraus.
Sehr süß.
Jedes "Rien ne va plus!"
wird von fussballgroßen Augen und Grinsekatzenlächeln begleitet.
Mir bietet das Spiel die Möglichkeit,
mich immer wieder zu entfernen.
Ihr Einsatz bitte, klickediklick, rot, schwarz, gerade oder ungerade.
Das Kind ist gleichzeitig Spieler und Bank
und kümmert sich um die Auszahlung des Gewinns.
Derweil kurz in die Küche,
für den nächsten Handgriff.
So bereite ich den ganzen Nachmittag lang
das Abendessen vor.
Still zu stehen und eine Zwiebel zu schneiden,
ist schon zu viel des Guten.
Meine Halswirbel möchten den Kopf nicht halten,
wenn ich länger als vier Sekunden
nach unten sehen muss.
Kartoffelschälen geht,
denn das funktioniert nahezu blind.
Da das Glück mit die Doofen ist,
werde ich reich am Roulettetisch,
während ich Endiviensalat putze.
Ich biete dem Kind Kredit an.
Die Schulden kann er sofort abarbeiten.
Müll und Altpapier müssen heute noch raus.
Mama und Papa können gerade nicht...
Mama, Halswirbel.
Und Papa?
Hexenschuss.
Ehrlich.
Willkommen im Land der Krüppel.
Der Ullige kommentiert die Frikos in der Pfanne mit:
"Mama, isch libbe disch",
und würde sich bei Tisch am liebsten
seinen Teller damit vollschaufeln.
Wir versichern ihm,
dass ihm niemand etwas wegisst.
Schließlich gibt es Endivienuntereinander...
aber falls er davor trotzdem Angst hätte, müsse er nur die Frikos auf den Boden stellen.
Die kann keiner von uns beiden so schnell aufheben.
Heute Abend also zwei Schmerztabletten.
Mannomann...
Schöne Zeit!
;0)
Mari
Wie ein Teller, der auf einem dünnen Stab balanciert wird,
steckt er auf meinen maroden Wirbeln.
Aufgepasst, sonst kippt er einfach runter.
Es gibt nicht allzu schlimme, schlimme und
besonders schlimme Tage.
Der heutige war letzteres.
Keine ruhige Minute.
Auch auf der Weihnachtsfeier des Kampfsportclubs nicht.
Ständig drängt sich Schmerz in den Vordergrund.
Ich hoffe auf die Tablette für die Nacht.
Ich will schlafen.
Sehen, was morgen ist.
Heute war halt doof.
Als ich gestern Abend im Bett die Augen schloss,
war das beklemmende Gefühl aus der Röhre
gleich wieder da.
Mitsamt eingebildeter Atemnot.
Beim nächsten Mal beantworte ich die Fragebogenfrage
"Leiden sie unter Platzangst?", mit einem dicken Kreuz bei "JA".
Der tiefe, gleichmäßige Atem des Gatten neben mir, wirkte erdend.
Ja nun.
Ist ja vorbei.
Der Bericht aus der Radiologie ist natürlich
noch nicht in der Hausarztpraxis angekommen.
Ich naives Tucktuck.
Gute Nachrichten hingegen von der Rehafront.
Mom verlangte nach Kaffeekanne und Apfelsinen.
Wurde auch Zeit.
Mit ihrer neuen Zimmergenossin unternahm sie heute
einen Ausflug in die Cafeteria.
Torte und Käffchen.
Die beiden erzählten laut lachend
und mit Tränen in den Augen
von ihrem Rollstuhlabenteuer.
Die Zimmergenossin hatte sich
auf dem Weg zur Kuchentheke
zwischen zwei Pollern festgefahren
und kam weder vor, noch zurück.
Sie musste vom Küchenpersonal
geborgen werden.
Geriatrie - keiner jünger als 65 Jahre - ulkiger Haufen.
Gute Nacht!
;0)
Mari
Was hab ich gestern gesagt?
Wenn der Schnee anfriert,
ist hier die Hölle los?
Das war gar nicht nötig.
Noch mehr Schnee
hatte hier heute denselben Effekt.
Auf den Straßen tobt der Bär
und die Mari mittendrin.
Super.
Mom in die Reha begleitet.
Das Haus ist...
na ja...
keine Wellnessoase,
sagen wir es mal so.
Ein klobiger, veralteter Kasten am Rheinufer.
Aber:
seit ihr Hausarzt sie aus seinen Händen gab,
traf sie heute zum ersten Mal eine Ärztin,
die sich Zeit für eine gründliche Anamnese nahm.
Die Fragen stellte und die Antworten abwartete.
Die sich ein Lächeln nicht abringen musste,
sondern sogar laut lachen konnte
und die mit einem einzigen Blick
auf Moms Papiere feststellte,
dass die Medikation im Krankenhaus
bisher nicht stimmte.
Kein Wunder,
dass ihr immer speiübel war.
Es wurden klare Ansagen gemacht.
Das Knie ist voll belastbar.
Die Operation ist gut verlaufen.
Nun muss sie wieder zu Kondition kommen.
Sie konnte ja schließlich Wochen vor der OP
schon nicht mehr richtig laufen.
Kein Wunder, dass ihr die Kräfte fehlen.
Morgen beginnt ihre Physio.
Heute hat man ihr den Umgang mit dem Rollstuhl gezeigt.
Wie parken?
Wie bremsen?
Als mein Bruder und ich gegen 14 Uhr gingen,
war unser Muttchen fix und foxi.
Von dem Chaos auf den Straßen
bekam sie nichts mit.
Hunderte von Kilometern Stau,
Martinshörner überall,
die Verkehrsbetriebe stellen ihren Verkehrsbetrieb ein,
das Kind läuft nach Hause,
weil kein Bus mehr kommt.
Wenn es gerade mal nicht wie bekloppt schneit,
kann sie von ihrem Bett aus übern Rhein gucken.
Ich winke ihr gleich mal rüber.
Schöne Zeit!
;0)
Mari
Mannomann,
war das spannend!
Ich bin heute zum ersten Mal
bei Schnee Auto gefahren.
Und wir hatten wirklich, richtig viel Schnee,
heute Mittag.
Für unsere Verhältnisse.
Wir können hier ja sonst nur
drei Millimeter Industrieschnee
bei Inversionswetterlage.
Früher wurde dann sogar im Radio vor Smog gewarnt.
Die Menschen sollten Anstrengungen vermeiden,
die Autos durften nicht mehr fahren...
Das gibt's ja schon lange nicht mehr.
Wahrscheinlich, weil die Autos so unglaublich sauber geworden sind.
Muahaha!
Alle mal Schenkel klopfen!
Ich war also mit dem Auto unterwegs,
wie bereits angekündigt,
zum Krankenbesuch bei meiner Mom.
Kaum angekommen, fing es wieder an zu schneien
und als ich sie verließ,
war der Boden spiegelglatt.
Rutschballett in jeder Kurve.
50 kmh auf der Autobahn.
Man sah sonst einfach nichts mehr von der Fahrbahn.
Beim Linksabbiegen an einer Ampelkreuzung
legte mein Vordermann
einen ungewollten U-Turn hin.
Alles gut gegangen.
Alle rutschten so vorsichtig wie möglich
ihres Weges.
Runter, in die Tiefgarage,
hab ich mich trotzdem nicht getraut.
Ich war mir nichtmal sicher,
ob ich die Einfahrt getroffen hätte,
ohne wie ein Hockeypuck
das ein oder andere parkende Auto zu titschen.
Zum Glück taut es kräftig
und der übliche Regen ist angesagt.
Würde dieser Matsch da draußen richtig anfrieren,
wäre hier morgen der Teufel los.
Den restlichen Tag hab ich verschlumpft.
Morgen also Klinikwechsel für Mom.
Alle erwarten gespannt die anstehenden Veränderungen.
Sofern sich etwas ändern wird.
Warten wir es ab.
Schöne Zeit!
;0)
Mari
Merke:
Das Mantra:
"Wenn du sofort einschläfst,
brauchst du gar keinen Wecker zu stellen",
funktioniert nicht.
Was die Nacht über davon hängen bleibt, ist:
"Wenn kein Wecker gestellt ist...."
Ich will morgen
also heute
also gleich...
ins Krankenhaus, zu meiner Mom.
Da ist sie nämlich immernoch.
War nix mit Reha, letzten Montag.
Für die beantragte Reha auf dem Lande
ist sie noch nicht mobil genug.
Hätte man ihr Alter bedacht,
hätte man wohl schon vorher drauf kommen können.
Hätte, hätte, Rollatorkette.
"Frau Omma, sie sind ja schon 81 Jahre alt!", meinte die Ärztin während einer Visite erstaunt.
"Da sehen sie aber gar nicht nach aus! Sie haben noch so schöne Haut..."
Zugegeben: das ist ein schönes Kompliment.
Von einer Fremden.
Erst recht so früh am Morgen,
im Bett,
in gesunheitlich und hygienisch desolatem Zustand.
Wir haben auch alle mal kurz und kräftig gelacht.
Doch man fragt sich, wo jetzt genau die Defizite dieser jungen Ärztin liegen.
Lesen oder rechnen?
Woran hat's denn gehapert?
Auf jeden Fall bedeutete das für meine Mom
eine weitere Woche Krankenhaus,
in der sie "Pflegenotstand" am eigenen Leib erfahren durfte.
Ab Montag geht es dann in eine geriatrische Reha.
Anderes Krankenhaus, aber sie bleibt in der Stadt.
Ich muss morgen,
also heute
also gleich...
den Rehakoffer umpacken.
Die Checkliste unterscheidet sich etwas von der vorherigen
und außerdem...
sie bleibt ja, wie gesagt, in der Stadt.
Da muss sie ja keine Klamotten für mindestens drei Wochen mitschleppen.
Ja, so ist das hier.
Ich hau mich jetzt nochmal ein bisschen aufs Ohr.
Mit Wecker, als persönlichen Schlaferlaubniserteiler.
Schöne Zeit!
:0)
Mari
Schnee gibt es hier so selten.
Kind war eigentlich schon bettfertig.
Vom Training zurück, geduscht, im Schlafanzug,
als endlich ein bisschen Schnee liegen blieb.
Also nichts wie raus.
Schön war's.
Schöne Zeit!
;0)
Mari
Hinten Wirbelknirschen,
vorne geröstete - ähm - gerötete Mandeln.
Würgegriff.
*ächzstöhnundschnappnachLuft*
Ruhe
Gelassenheit
Das sind so Zustände,
die sich rar machen.
Ich werde das Gefühl nicht los,
nicht genug zu leisten.
Nicht genug zu tun.
Nicht fertig zu werden, mit was auch immer,
weil ich mit was auch immer gar nicht erst anfangen kann.
Dabei bin ich ständig unterwegs.
Krankenhaus bei Mom,
Checkup fürs Kind,
hier und da noch schnell.
Aber auch wenn ich hier Zuhause bin
und mal wieder nichts auf die Kette kriege,
kann von Ruhe keine Rede sein.
Ich bin chronisch müde, da ich im Schnitt nur jede zweite Nacht schlafe.
Weil der Nacken schmerzt.
Was die Schmerzen angeht, gibt es gute und schlechte Tage.
Ganz weg sind sie nie und auch nicht vom Schlaf abhängig.
Ob ausgeschlafen oder nicht, mit Schmerzen kommt man nicht zur Ruhe.
Und dann passiert so ein Tag wie heute.
Nach acht Stunden Schlaf brutalst durch den Wecker aufgeschreckt worden.
Nacken?
Ja.
Ist noch da.
Hallo.
Kind trödelt doof rum, schafft es gerade noch zum letzten Bus.
Pfff.
Nicht meine Schuld.
Bei Mom war ich gestern,
die OP ist offenbar gut verlaufen,
sie wirkt wach, klar im Kopf und ist redselig, wie gewohnt.
Sie sorgt sich wegen der vielen Schmerzmittel. Sie könne doch bestimmt was aushalten...
Alle, denen sie das erzählt, zeigen ihr nen Vogel und sie schluckt artig ihre Pillen und Säfte. Muss man sich mal vorstellen...
beschwert sich, dass sie die meiste Zeit schmerzfrei ist.
Die hat Probleme....
Der Gatte verlässt das Haus und ich belade gerade die Waschmaschine,
als sie mir auffällt.
Die Ruhe.
Vielleicht, weil es draußen auch so betont still ist.
Es hat heute Nacht gefroren und die Menschen scheinen zu schleichen.
Ich höre ein bisschen Großstadtbrummen,
sonst nichts.
Durchatmen.
Tut das gut!
Ich will der Welt von dieser kleinen Ruhe erzählen, schnappe mir das Handy und tippsel in aller Seelenruhe diese Zeilen hier.
Wie besonders es sich anfühlt!
Ich hoffe, ich kann mich noch ein bisschen in dieses Gefühl kuscheln.
Ein klitzekleinesbisschen bitte noch.
Vorsicht.
Nur nicht zu fordernd werden,
sonst platzt der Traum.
Dankbar annehmen.
Mir selbst Erlaubnis erteilen.
Keine Pläne schmieden, jetzt.
Pssst.
Ganz ruhig...
Tja.
Ziemlich viel und gar nix ist passiert.
Wir waren letzte Woche zum Konzert.
Einstürzende Neubauten im Duisburger Theater am Marientor.
Mal ne neue Erfahrung, so im Polstersessel sitzend.
Das Kind hatte bereits beim zweiten Titel Angst um sein Hörvermögen.
Herr Unruh und Co. haben ganze Arbeit geleistet. Zum Glück gibt es Ohrenstöpsel.
Das Kind hört also nach wie vor, was es hören will.
Elternsprechtage gab es auch.
Mündliche Mitarbeit könnte besser sein... kennen wir ja bereits... ansonsten sind die Lehrer mit dem Kind zufrieden. Sie erleben ihn als aufmerksam, sowohl im Unterricht, als auch anderen Mitmenschen gegenüber, freundlich, zuverlässig, gewissenhaft, ordentlich.
Ich finde, das sind gute Voraussetzungen, mit denen sich arbeiten lässt.
Im Gegensatz zur Grundschule muss ich auch keine großen Kämpfe mehr um die Hausaufgaben gegen ihn führen. Er benötigt noch Unterstützung in der Wochenplanung, sonst verschiebt er zu viel aufs Wochenende, doch in den meisten Fällen zeigt er sich einsichtig.
Gerade sitzt er noch an den Hausaufgaben für morgen, da ist Tag der offenen Tür.
Showroomunterricht.
Und ich?
Ich hab Aua.
Und zwar doll.
Meine Nackenwirbel geben den Geist auf... leiden wahrscheinlich unter dem Gewicht meines großen Gehirns...
Ich kann nicht schmerzfrei nix.
Am besten geht rumlaufen.
In drei Wochen habe ich einen MRT Termin. Das ging verhältnismäßig fix. In einer anderen Radiologie hätte ich bis Anfang Februar warten müssen.
So ist man schon für Kleinigkeiten dankbar. Doc gab mir ein paar Tabletten mit. Für die Nacht, damit ich schlafen kann. Irgendein Muskelrelaxadingsbums. Hat nur zum Teil funktioniert. Geschlafen habe ich nicht. Muskelentspannt war ich jedoch noch bis gerade eben. Sehr. Dieses Gefühl, das man hat, wenn man gerade aus dem Schwimmbad kommt. Wenn man sich nicht ganz sicher ist, ob sich Arme und Beine federleicht oder schlappischwer anfühlen. Irgendwo dazwischen.
Ich war diese Woche Kofferpacken.
Mom kriegt ein neues Knie. Das alte ist kaputt und der Leidensdruck war nun doch groß genug, um sich unters Messer zu legen. Montag OP, danach Krankenhaus und Reha.
Der Gatte ist heute auch Zuhause, verbringt die meiste Zeit im Bett.
Fiebert rum, hustet, schnupft. Kind fängt auch an.
Ich freu mich schon.
Ich trink mal Tee und warte ab.
Zu mehr bin ich ohnehin nicht in der Lage.
Mein Buchabend in der Pfarrei ist bereits abgesagt.
Kannich lesen.
Kannich schreiben.
Kannich sitzen, mich nicht konzentrieren, nicht reden.
Geht nicht.
Es geht mir nicht gut.
Überhaupt nicht gut.
Aua.
Und wer hat sich eigentlich diesen nervtötenden Black Friday ausgedacht?
Rhetorische Frage.
Es interessiert mich nicht.
Herrimhimmel.
Haut mir bloß ab, damit.
So ein Driss.
Euch aber schöne Zeit!
;0)
Mari
Komme gerade aus dem Kinderzimmer.
Unruhe und Angst verjagte die Müdigkeit.
Wovor hat ein elfjähriger Junge die größte Angst?
Vor eigenen Fehlern.
Und davor, sie eingestehen zu müssen.
Er hat den Deutschschnellhefter mit seinen Englischsachen aus dem Tornister gezogen und in den Spind gelegt. Nun konnte er das Arbeitsblatt nicht ausfüllen. Das wäre Hausaufgabe gewesen.
Vielleicht schaffe ich das ja noch in der großen Pause auf dem Schulhof???
Dann muss ich die Sachen mit raus nehmen...
Das Kind grübelt und bibbert und kommt der Lösung doch nicht näher.
Hätte er nur einen Moment besser aufgepasst.
Hätte hätte Fahrradkette.
Denken wir also gemeinsam.
Was passiert denn-schlimmstenfalls- wenn man die Hausaufgaben vergisst?
Man bekommt einen Strich.
Tut das weh?
Nein.
Was ist denn so doof daran, die Hausaufgaben nicht zu haben?
Man ist im Nachteil, den anderen gegenüber. Die sind dann schon irgendwie weiter...
...und außerdem...
Es kann peinlich sein, wenn der Lehrer feststellt, dass man keine Hausaufgaben gemacht hat. Man fühlt sich vorgeführt, vielleicht sogar verhört...
Wie kann man das umgehen?
Ich mach das schnell in der Pause....
Diese Heimlichtuerei raubt dir doch gerade den Schlaf! Wieso willst du dir denn unbedingt die Nacht und die Pause versauen? Wie wäre es denn, wenn du deiner Lehrerin sofort reinen Wein einschenkst? Gleich zu Anfang aufzeigen und sagen: Frau Sowieso, ich hab die Hausaufgaben nicht, denn ich hab da einen saublöden Fehler gemacht.
Ich glaube, das interessiert die nicht, warum...
Kann ich mir nicht vorstellen. Die wird bestimmt nachfragen, wie denn dein Fehler ausgesehen hat. Um den Strich kommst du deswegen aber trotzdem nicht rum.
Ich zeig nicht auf. Ich geh direkt nach vorne.
Guter Plan.
Da hat man was, womit man arbeiten kann.
Bin gespannt, wie er das löst.
Auf jeden Fall konnte nach dieser Entscheidungsfindung endlich Ruhe einkehren.
Dieses nächtliche Problemewälzen und Mücken zu Monstern aufbauschen...
Von wem hat er das nur???
Schöne Zeit!
;0)
Mari