Mittwoch, 10. Januar 2018

Weißes Kaninchen

Schnell, schnell.
Sachen packen.
Kind auf den Schulweg schubsen.
Auto fahren.
Frühstück kaufen.
Mom.
Zum Telefon greifen.
Doctor, Sanitätshausheini, Pflegedienst.
Nur teilweise erfolgreich.
Türe öffnen.
Pflegedienst.
Nicht das richtige Verbandszeug da.
Pflegedienst wieder weg.
Versuchen, ein bisschen Ordnung zu schaffen.
Mom das Frühstück bereitstellen.
Türe öffnen.
Pflegedienst, die Zweite.
Verbandszeug.
Listen schreiben.
Zum Doc.
Rezepte und Verordnungen ändern lassen.
Schwummig.
Schon fast 6 Stunden wach.
Mal das Frühstück essen.
Mit Rezepten und Verordnungen zum Pflegedienst.
So gut?
Jepp, so kann das was werden.
Parkplatz.
Rückwärtsgang.
Ausparkversuch.
Handy bimmelt.
Wer?
Kind.
Herrgott.
Der ist ja schon Zuhause.
Vorwärtsgang.
Wieder rein in die Parklücke.
Klassenarbeiten stehen an.
Hausaufgaben?
Jein.
Übungsaufgaben.
Kommst Du zurecht?
Englisch ja.
Mathe naja.
Also: Englisch jetzt machen.
Mit Mathe auf mich warten.
Wo bist Du?
Auf'm Parkplatz und spreche mit dem Auto.
Komme mir doof vor.
Hahaha.
Bis später.
Zweiter Ausparkversuch.
Handy bimmelt.
Sanitätshausheinifrau.
Rollator für die Wohnung?
Tut das wirklich Not?
Und ob.
Na gut.
Wo bleiben denn die anderen Sachen?
Welche anderen Sachen?
Toilettensitzerhöhung? Badewannenkrandingsbums?...
Öhm...
Gracious Goodness...
Liefertermin.
Bruderherz anrufen.
Kann aufhören, Sanitätshausheinidienst zu stalken, weil Liefertermin.
Feinkost Aldi.
Im zweiten Gang bimmelt das Handy.
Sanitätshausheinifrau nochmal.
Frohe Botschaft!
Der Rollator wurde schon bewillgt!
Wie toll.
Wir dachten, der sollte gestern schon geliefert werden hätte sollen sein müsste...
Weiter mit Einkauf.
Was bleibt bei Mom?
Was kommt mit nach Hause?
Sachen zu Mom.
Keine Zeit mehr, frisch bei ihr zu kochen.
Kind wartet, Mittagszeit schon längst vorbei.
Sie ist noch nicht hungrig.
Und sie hat ja noch Vorgekochtes von gestern.
Und kriegt ja auch noch.
Bruderherz übernimmt.
Bis morgen früh, dann.
Schnellster Weg?
Autobahn.
An der Ampel vor der Auffahrt:
Handy bimmelt.
Kind dran.
Kommst Du?
Bin gleich da.
Mathe üben.
Dabei Spitzkohl schnibbeln.
Kartoffeln schälen...
Pfanne anschmeißen.
Eigentlich müsste ich wieder los.
Gatten abholen.
10 Minütchen noch, dann sind wir fertig.
Mathe fertig.
Pack deine Schultasche und räum den Tisch frei.
Schluss für heute.
Rein ins Auto.
Gatten anrufen.
Fahre jetzt erst los.
Baustelle mit Ampel.
Na toll.
Bin bedient.
Gatte fährt ab jetzt.
Sprudelwasser kaufen.
Vor der Haustür, einen Moment im Auto sitzen bleiben.
All das hier erzählen.
In der Wohnung:
Abendessen fertig machen.
Kind dabei Lernkarten schreiben lassen.
24er-Reihe.
Nützlich, wenn man Tage in Stunden umrechnen soll.
Essen.
Küche.
Milchreis kochen.
Endlos rühren.
Dabei mit Kumpelmutter telefonieren.
Lagebericht.
Ihr Papa ist auch aus dem Krankenhaus raus...
Tomatensauce ansetzen.
Endlos köcheln lassen.
Eine Folge Star Trek.
Gute Nacht.
Seit 3 Uhr wach.
Rumwälzen bringt nix.
Aufstehen.
Kaffeedurst.
Eindeutig nicht die richtige Uhrzeit, um die eigene Bude zu putzen...
Oder den Tannenbaum mal abzuschmücken...
Morgen.
Mom rollt mir im Kopf herum.
Wie bei diesen Geschicklichkeitsspielen.
Die kleine Kugel aus Metall.
Eine kleine, humpelnde, Rollator-Mom mit Terminator-Knie und wundgelegener Ferse.
Zack.
Zeit ist rum.
Weißes Kaninchen muss jetzt duschen und den Tag beginnen.
Tomatensauce, Milchreis und Spitzkohlpfanne für Mom nicht vergessen...
Und Pflaster besorgen...
Und mal Krankenkasse anrufen...
Und Physio...
RollrollrollRollator-Mom...
Los geht's.
Keine Zeit keine Zeit.

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